Online-Fliegen - Stand 10.01.2009

Sind Sie im Besitz einer "Flatrate" bezüglich des Internets, so empfehle ich Ihnen die Teilnahme bei Flugnetzwerken. Hier finden sich Piloten, Controller und Aufsichtspersonen zusammen, die einen echten Flugbetrieb simulieren. Diese Netzwerke stellen darüber hinaus wertvolles Lehrmaterial, An-/Abflugkarten und Taxiway-Darstellungen zur Verfügung. Es bieten sich z.B. folgende Netzwerke an, die bereits seit einigen Jahren stabil bestehen:

IVAO http://www.ivao.aero
VATSIM http://www.vatsim.net





Das für den Nutzer richtige Netzwerk hängt davon ab, in welcher Region er fliegen will und zu welcher Zeit man sich einloggt. IVAO ist in Mitteleuropa gut vertreten, während VATSIM seine Stärke eher in Nord-/Südamerika zeigt. Einfach beides testen.

Will man Controller werden, empfiehlt sich aus meiner Sicht eher VATSIM, da man hier durch theoretische Prüfungen gefördert und durch Mentoren geleitet wird.

Ein altbewährtes Tool, um die Besetzung der Stationen Ground, Tower, Approach (Arrival) / Departure, Center (Radar) kennen zu lernen, ist ServInfo.
Für IVAO bitte in der servinfo.ini zweimal das "org" gegen "aero" austauschen, damit die Daten geladen werden.



Man kann sich von ServInfo aus auch direkt der passenden Frequenz mittels Teamspeak verbinden lassen, um sich erst einmal außerhalb des Flugsimulators "hinein zu hören". Gerade Anfängern steht der kalte Schweiß auf der Stirn, wenn sie zum ersten Mal "connect" drücken.

Diese u.ä. "Netzwerke" sind eine Bereicherung für den ansonsten "einsamen" PC-Piloten, da er hier Unterstützung durch ATC (Air Traffic Control) erhält.
In deutschen Sprachraum kann man sowohl deutsch als auch englisch zur Kommunikation zwischen Pilot und Lotse verwenden.

Führen Sie am Anfang z.B. VFR-Flüge mit der Cessna durch. Suchen Sie sich einen kleineren Flugplatz mit einem Controller und tragen Sie unter Bemerkungen "Newbie" ein, dann erhalten Sie in der Regel freundliche Unterstützung/Einweisung durch den Controller. Das Fliegen der Platzrunde, das man in der Flugschule des FS 2004 in Bremerton kennen lernt, kann man dort als Einstieg wählen. Platzrunden werden normalerweise links herum geflogen, weil der Pilot links sitzt und damit eine bessere Sicht hat. Rechte Platzrunden müssen ausdrücklich benannt werden. Typische Platzrundenhöhen im Flachland sind 800 bis 1500 feet. Genaue Angaben findet man in Karten (z.B. von Jeppesen), oder man fragt den Controller. Er hilft bei Orientierungsproblemen auch gerne mit "Vektoren".

Gewöhnen Sie sich bitte an die Einteilung in
Abflug (takeoff, upwind),
Querabflug (crosswind),
Gegenanflug (downwind),
Queranflug (base),
Endanflug (final):


http://home.eduhi.at/user/schatzl/flight/flight1/meigs_fl1_platzrunde.jpg
http://www.ewgva.de/flugschule/img/platzrunde_kl.jpg

Machen Sie sich bereits im Vorfeld Gedanken darüber, wie Sie z.B. mit 45° in den downwind einer linken Platzrunde einfliegen, um dann über base und final sicher zu landen.   

Hier ein kleines Beispiel in deutscher Sprache: 

TWR: ..., fliegen Sie in den Gegenanflug, Piste ...
Pilot: ..., fliege in den Gegenanflug, Piste ...

TWR: ..., melden Sie Eindrehen in den Queranflug
Pilot: ..., Wilco  ( = will comply )

Pilot: ..., drehe ein in den Queranflug.

TWR: ..., Wind ..., ... Knoten, frei zur Landung
Pilot: ..., Landung frei


Falls Sie erst noch besser "fliegen" lernen wollen: FLUSI-SCHULE

Für VFR benötigt man Informationen über die Pflichtmeldepunkte der Airports.

Zur Kommunikation zwischen Controller und Pilot gehört vor allem die Beherrschung des Fliegeralfabets:
Für Abkürzungen empfehlen sich z.B. folgende Links:
http://home.eduhi.at/user/schatzl/flight/lexikon/lexikon.htm
http://www.explorermagazin.de/afrika00/flugru.htm
http://www.luftpiraten.de/lexikon.html

Morsecode wird für den FS 2004 nur dann benötigt, wenn man akustische Kennungen von Navigationshilfen entschlüsseln muss.

Abkürzungen für die Airports: http://www.airport-technology.com/icao-codes/

VFR-Fliegen bei guter Sicht hat den Vorteil, dass man als Pilot keinen Flugplan (flight plan) bei ATC einreichen muss. Man sollte sich allerdings mit den Bezeichnungen der Taxiways des Start- und Ziel-Airports beschäftigen, damit man nicht auf dem Flughafen herum irrt. Charts erhält man im Internet. Die Startrichtung und damit die Runway wird von ATC festgelegt. Wenn möglich wird gegen den Wind gestartet, da dies die kürzeste Startrollstrecke, die niedrigste Geschwindigkeit zum Abheben (V rotate) und eine bessere Richtungskontrolle beim Startlauf ergibt. Auf Grund des kürzeren Startlaufs und des steileren Steigwinkels ist die Hindernisfreiheit größer als bei Rückenwind. Safety first, auch im FS!

METAR: http://weather.cod.edu/notes/metar.html (USA),  http://www.wetterklima.de/flug/metar/Metarcode.htm  (Europa)

Verwenden Sie z.B. http://weather.noaa.gov/weather/metar.shtml  und geben Sie dort EDDF (Frankfurt) ein, dann können Sie z.B. folgendes erhalten:

EDDF 280220Z 05002KT CAVOK M04/M05 Q1018 NOSIG

Frankfurt, 28. Tag des Monats,  02:20  h  zulu  ( =  GMT  =  UTC ), Wind aus 50° mit 02 Knoten, CAVOK (s.u.), Temperatur -4°, Taupunkt -5°, Druck für die Höhenmessereinstellung 1018 mbar, NOSIG = no significant changes. 

Dann kann man nur noch allzeit CAVOK (Clouds And Visibility O.K.) wünschen!

Nach dem Einstieg in VFR folgt IFR und die Erstellung von Flugplänen. Das benötigt Zeit! Beschäftigen Sie sich hierbei auch mit SID und STAR. Fliegen Sie z.B. von Frankfurt über Dinkelsbühl (DKB) via Walda (WLD) nach München. Das geht relativ rasch (allerdings nicht mit der Cessna): http://www.herbert-bachmann.de/flightsim/EDDF-EDDM/EDDF-EDDM.htm

Zur Navigation bietet sich der FS Navigator an, ein "plug-in", das mittels Funktionstaste F9 schnell zur Verfügung steht ("FSNavigator can be used in full in a trial period of 20 Flight Simulator sessions.")

Wer einen möglichst "echten" Flieger sucht, dem sei die PMDG B737-600/700 NG empfohlen. Hier kann man von "cold and dark" am Gate bis zur Programmierung des FMC die wesentlichen Schritte eines Fluges kennen lernen. Airbus-Fans finden entsprechende Maschinen von PSS.

Für die Kommunikation zwischen Pilot und ATC sind Beispielflüge und auch allgemeine Anleitungen als Vorbilder geeignet. Diese sollte man als Leitfaden zur Hand haben:
http://www.ewgva.de/flugschule/atc.asp
http://www.edll.de/ops_pilot/EDDK-EDDF.pdf  (Beispielsflug Köln - Frankfurt)

Empfehlenswert zum Controllen (oder Zuhören bei Stationen) ist ASRC für VATSIM: http://www.flusiforum.de/reviews/asrc/review.htm


Fortsetzung folgt