Dr.-Ing. Erhard Henkes, Stand: 23.09.2025
Der Begriff Prompt bedeutet wörtlich „Aufforderung“ oder „Eingabe“. In der Welt der KI ist damit der Text gemeint, den man an das Modell schreibt, um eine Antwort zu erhalten.
Ein Prompt kann also sein:
eine Frage („Was ist die Hauptstadt von Spanien?“),
eine Anweisung („Schreibe eine kurze Einleitung über den Klimawandel.“),
oder sogar eine Rolle („Du bist ein Koch. Gib mir ein Rezept mit Kartoffeln.“).
Das KI-Modell versucht dann, den Prompt möglichst passend zu beantworten.
Klar, einfach und präzise
formulieren
Statt: „Kannst du vielleicht irgendwas zum
Thema Geschichte schreiben?“
Besser: „Schreibe mir einen kurzen Text
(ca. 5 Sätze) über die Entdeckung Amerikas.“
Den Rahmen vorgeben
Beispiel: „Antworte in maximal drei
Sätzen.“
→ Die KI weiß dann, wie ausführlich sie
sein soll.
Sprache oder Rolle
festlegen
Beispiel: „Antworte bitte auf Spanisch,
als wärst du ein Lehrer für Anfänger.“
Komplexität steigern
Erst einfache Fragen stellen („Was ist
2+2?“), dann Anweisungen üben („Schreibe eine Einkaufsliste für ein
Frühstück“).
Experimentieren!
KI reagiert manchmal überraschend.
Verschiedene Formulierungen ausprobieren lohnt sich.
„Erkläre mir in einfachen Worten, was Quantenphysik ist.“
„Schreibe eine kurze Geschichte über eine Katze, die ein Abenteuer erlebt.“
„Fasse den Text ‚Der Froschkönig‘ in fünf Sätzen zusammen.“
„Erstelle eine To-Do-Liste für den Umzug in eine neue Wohnung.“
Wenn man neu mit KI-Modellen experimentiert, ist es völlig normal, dass die ersten Eingaben nicht immer die gewünschte Antwort bringen. Das ist kein Fehler von dir – sondern ein Lernprozess. Wir Menschen müssen uns noch an die KI-Modelle anpassen. Wir sind flexibler als sie. Schon nach kurzer Zeit merkt man: Mit ein paar kleinen Tricks wird es deutlich besser. Das nennt man hochtrabend: "Prompt Engineering".
❌ „Erzähl
mir was über Geschichte.“
➡ Die KI weiß nicht, ob du die Antike oder den
Zweiten Weltkrieg meinst.
✅ Besser: „Schreibe zehn Sätze über das Leben in der Antike.“
❌ „Schreibe
über den Klimawandel.“
➡ Das Modell kann endlos ausholen.
✅ Besser: „Schreibe mir einen kurzen Text (max. 100 Wörter) über die Folgen des Klimawandels in Europa.“
❌ „Gib
mir ein Rezept mit Nudeln.“
➡ Kommt vielleicht in Englisch, vielleicht zu
kompliziert.
✅ Besser: „Schreibe mir auf Deutsch ein einfaches Nudelrezept für Anfänger.“
❌
„Erkläre mir die Relativitätstheorie, schreibe ein Gedicht dazu und
erstelle eine Einkaufsliste.“
➡ Das Modell versucht alles gleichzeitig – die
Antwort wird chaotisch.
✅ Besser: Erst die Erklärung anfordern. Danach einen zweiten Prompt mit der Bitte um ein Gedicht. Anschließend die Einkaufsliste.
Viele
Einsteiger denken: „Wenn die Antwort nicht perfekt ist, habe ich etwas
falsch gemacht.“
Nein! KI ist ein
Gesprächspartner,
kein Automat mit nur einer richtigen Antwort. Ein zweiter, etwas
genauerer Prompt bringt meist sofort ein besseres Ergebnis.
✨ Fazit: Jeder Prompt ist eine Einladung zum Experimentieren. Je klarer du formulierst, desto hilfreicher wird die Antwort – und mit jedem Versuch wirst du sicherer.